Warum kann sich nicht ein ganzes Wohnviertel ein E‑Auto teilen? Die regionale Energiegenossenschaft Pro Regionale Energie eG stellt ihr Projekt am Freitag (9.11.2018) in Seitzenhahn vor.

Es ist höchste Zeit, bei der Energiewende auch den Verkehr anzugehen“, ist Reiner Theis vom Arbeitskreis Taunussteiner Energiewende überzeugt. Er kann im Rahmen des kommenden Stammtisches auch von den praktischen Erfahrungen beim Teilen eines Elektrofahrzeugs berichten. Denn seit drei Jahren nutze er gemeinsam mit zwei Mitstreitern einen Renault Zoe im privaten Rahmen als Zweitfahrzeug und habe diese Entscheidung bislang nicht bereut.
E‑Carsharing in Taunusstein? Das gehe, meint die Energiegenossenschaft pro regionale Energie eG. Im Jahr 2009 ins Leben gerufen und zunächst vor allem mit der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen beschäftigt, hat man bei der in Diez ansässigen Genossenschaft nun ein auf einer Applikation für Smartphones basierendes Konzept für das Teilen von Elektrofahrzeugen entwickelt. Bislang hat man in der Wirtschaft und bei Kommunen im Rheingau-Taunus-Kreis aber noch keine Interessenten für eine Umsetzung gefunden. Deshalb will man das Konzept nun beim kommenden Energiewende-Stammtisch des Arbeitskreises Taunussteiner Energiewende in Seitzenhahn vorstellen. Schließlich wäre es auch für eine Quartierlösung anwendbar, die bereits bei einer Beteiligung von acht bis zehn Wohneinheiten funktionieren soll.
Energiewende im Verkehr endlich angehen
„Das Ziel ist es, damit Zweitwagen zu ersetzen. Unsere Elektrofahrzeuge sollen nicht die Erstfahrzeuge sein, denn sonst sind sie ja den ganzen Tag unterwegs“, erläutert Stefan Scholz, der Vorstandsvorsitzende der Energiegenossenschaft. Diese würde bei dem Konzept, das nun der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, genauso für die Wartung der Fahrzeuge zuständig sein, wie für die Schaffung der benötigten Infrastruktur. „Die Tarife würden wir so günstig wie möglich anbieten. Das muss vorrangig kostendeckend laufen“, betont Scholz. Schließlich gehe es auch darum, durch das Pilotprojekt der Energiegenossenschaft einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität zu leisten.
„Es ist höchste Zeit, bei der Energiewende auch den Verkehr anzugehen“, ist Reiner Theis vom Arbeitskreis Taunussteiner Energiewende überzeugt. Er kann im Rahmen des kommenden Stammtisches auch von den praktischen Erfahrungen beim Teilen eines Elektrofahrzeugs berichten. Denn seit drei Jahren nutze er gemeinsam mit zwei Mitstreitern einen Renault Zoe im privaten Rahmen als Zweitfahrzeug und habe diese Entscheidung bislang nicht bereut. „Wir sind selten mehr als 150 Kilometer unterwegs gewesen. In diesem Bereich gibt es nichts Günstigeres. Die einzige Einschränkung ist, wenn man öfter lange Strecken fährt, muss man sich überlegen, wann tanke ich wo?“, erklärt Theis. Bei einer Nutzung als Zweitfahrzeug sei das jedoch kaum ein Problem.
“Wenn man sich dieses in einem Quartier teile, könne man außerdem viel Platz beim Parkraum gewinnen. Im Seitzenhahner Baugebiet „Rothehustert“, das sich aufgrund seiner Größe und seiner geschlossenen Struktur besonders für die Anwendung des Konzepts anbiete, sei er bei der Werbung für den kommenden Energiewende-Stammtisch auf Interesse gestoßen. „Für die Nutzung von Elektrofahrzeugen ist heute kein Pioniergeist mehr erforderlich“, findet Scholz. Schließlich könne man sich verfügbare Tankstellen inzwischen im Navigationsgerät anzeigen lassen.