Taunussteiner Energiewende

AKTE - ArbeitsKreis Taunussteiner Energiewende

Unter­neh­me­ri­sche Weit­sicht vs. stra­te­gi­scher Ansatz für den Wirt­schafts­stand­ort Taunusstein

Ja, da freu­en wir uns doch zunächst mal über die unter­neh­me­ri­sche Weitsicht!

Dies wird sich per­spek­ti­visch bei der Berech­nungs­grund­la­ge für die Steu­er­auf­kom­men auch posi­tiv abbil­den, strahlt auch auf ande­re Unter­neh­men ab und trägt unse­rem stra­te­gi­schen Ansatz für den Wirt­schafts­stand­ort Tau­nus­stein Rech­nung, zukünf­tig stär­ker Unter­neh­men mit einer hohen Wert­schöp­fung pro Arbeits­platz neu für den Stand­ort zu gewin­nen”, so San­dro Marc Zehner

Ach, das ist wie­der mal typi­sches Poli­ti­ker-bla-bla! Die Alt-Neu­ho­fer wür­den sagen: Ei, der redd wid­da so geschwolle!

Aber auch rein gar nichts ist von Sei­ten Tau­nus­steins dar­an strategisch!
Das ist ein­zig eine Ent­schei­dung BRI­TAs, (oder hat San­dro Marc Zeh­ner sie in Hin­ter­zim­mer­ge­sprä­chen dazu über­re­det?). Die Tau­nus­stei­ner Poli­tik woll­te doch schon ohne gro­ße Not alle frü­he­ren Ver­spre­chun­gen und Ziel­set­zun­gen für Tau­nus­stein, wie sie unter ande­rem in dem Hand­lungs­do­ku­ment Loka­le Agenda21 Tau­nus­stein” in der Fas­sung des Beschlus­ses der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung der Stadt Tau­nus­stein vom 29. August 2000 fest­ge­hal­ten wur­den, über Bord werfen.


Ohne Wei­te­res hät­ten die Stadt­ver­ord­ne­ten also mehr­heit­lich den zuvor von BRITA geäu­ßer­ten Wün­schen einer Ände­rung des Bebau­ungs­pla­nes zuge­stimmt. Was, wenn BRITA mehr gefor­dert hät­te (z.B. 40m statt 30m Bau­hö­he)? Wie weit hät­ten sich die aktu­ell poli­ti­schen Mehr­hei­ten trei­ben las­sen? Auch der Neu­ho­fer Orts­bei­rat mein­te klein­laut und zäh­ne­knir­schend den angeb­li­chen Gesetz­mä­ßig­kei­ten und Anfor­de­run­gen unse­rer Markt­wirt­schaft nach­ge­ben zu müs­sen. Zu groß war die Angst vor dro­hen­dem Arbeits­platz­ver­lust und weg­fal­len­den Gewe­be­steu­er­ein­nah­men und die Angst vor den Wäh­lern, die angeb­lich doch alle nur Wohl­stand und Sicher­heit wol­len (fuck the rest).

Glück gehabt!? Ja, stimmt, Herr Zeh­ner: Ein guter Tag für die Stadt, den Stadt­teil Neu­hof und unser stärks­tes Unter­neh­men“! Da fällt uns aber ein gro­ßer Stein vom Her­zen, nicht wahr! Der hät­te hier aber auch, wenn es schlecht aus­ge­gan­gen wäre, jemand ganz schön auf die Füße fal­len können!
Ange­sichts der fro­hen Kun­de und der Erleich­te­rung ver­ste­he ich ja auch die Hash­tags in sei­nem heu­ti­gen Face­book Bei­trag: #super­nuss­ge­knackt #nächste­her­aus­for­de­rung­kommt­be­stimmt #viel­ge­tan­viel­zu­tun.
Aber es gäbe jetzt wirk­lich viel zu tun, vor allem an ech­ten stra­te­gi­schen Ansät­zen für den Wirt­schafts­stand­ort Tau­nus­stein und für die Schaf­fung von loka­len Arbeits­plät­zen, damit vor allem die Tau­nus­stei­ner weni­ger pen­deln müs­sen. Woh­nen und Arbei­ten, getrennt über gro­ße Ent­fer­nun­gen sind Kon­zep­te des 20. Jahr­hun­derts, jetzt brau­chen wir zukunfts­fä­hi­ge Pla­nun­gen für das 21. Jahr­hun­dert, loka­le Struk­tu­ren. Was kann Tau­nus­stein tun, um es attrak­ti­ver zu machen für die Ansied­lung von klei­ne­ren Unter­neh­men mit hoher Wert­schöp­fung? Wie wer­den wir die Ver­kehrs- und Infra­struk­tur­pro­ble­me lösen, damit sie der Not­wen­dig­keit einer Nach­hal­tig­keit, unse­ren Kin­dern und Enkel­kin­dern zulie­be, gerecht wer­den? Das sind die #super­nuss­zu­kna­cken Themen.

#nächste­her­aus­for­de­rung­kommt­be­stimmt? Nee, die ist schon da, nur will es irgend­wie kei­ner wis­sen. Wir Tau­nus­stei­ner haben anschei­nend gar kei­nen ech­ten Plan, wie die Nach­hal­tig­keits­zie­le, Kli­ma­schutz­zie­le, Ener­gie­wen­de, demo­gra­fi­scher Wan­del etc. bewäl­tigt wer­den sol­len. Alle Ziel­mar­ken wer­den geris­sen, alle Ver­spre­chun­gen sind das Papier nicht wert, auf denen sie gedruckt wur­den. Alles völ­lig unge­lös­te Probleme!
Und das Schlimms­te dar­an ist, dass alle Bemü­hun­gen in die rich­ti­ge Rich­tung, wie sie von den Vor­gän­gern schon längst vor vie­len Jah­ren auf den Weg gebracht wur­den (sie­he oben: Loka­le Agenda21 Tau­nus­stein“), von der momen­tan herr­schen­den Poli­tik kom­plett in den Wind geschla­gen wer­den, anstatt die Her­aus­for­de­run­gen wirk­lich anzu­neh­men. Ein ein­fach so wei­ter machen, nur auf wirt­schaft­li­ches Wachs­tum und mate­ri­el­len Wohl­stand set­zen, darf es aber nicht mehr geben! Ja, #esgibt­noch­ver­dammt­viel­zu­tun!

Peter Wolf