Taunussteiner Energiewende

AKTE - ArbeitsKreis Taunussteiner Energiewende

Arbeits­kreis Tau­nus­stei­ner Ener­gie­wen­de plant Par­al­lel­ver­an­stal­tung zur Weltklimakonferenz

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Etwas mehr als 3300 Kilometer liegen zwischen Taunusstein und der ägyptischen Stadt Scharm El-Scheich, wo vom 6. bis 18. November die diesjährige UN-Klimakonferenz stattfindet. Doch das Thema Klimaschutz sei zu wichtig, als dass es nur weit weg besprochen wird, findet der Arbeitskreis Taunussteiner Energiewende (Akte) und hat deshalb beschlossen, ein bisschen Klimakonferenz nach Taunusstein zu holen. Für den November plant sie für die rund zwei Wochen, die die Klimakonferenz dauert, eine Parallelveranstaltung in Taunusstein und seinen Stadtteilen. Dabei gehe es darum, die Themen, die in Ägypten auf weltpolitischer Bühne besprochen werden, auf Taunusstein herunterzubrechen und im Alltag mit Leben zu füllen, berichtet Akte-Mitglied Reiner Theis. „So wollen wir globale und lokale, spezifische Themen zusammenführen.“
Mit dem Fahrrad von Stadtteil zu Stadtteil
Geplant ist, dass Mitglieder mit dem Fahrrad von Stadtteil zu Stadtteil fahren, dort jeweils für einen Tag ihre Zelte aufschlagen und mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Am Vormittag wollen die Akte-Mitglieder hierfür einen Stand mit Büchertisch aufbauen und zu verschiedenen Aspekten der Energiewende informieren. Für den Nachmittag sind dann jeweils Besuche bei Privatpersonen und Unternehmen sowie kleinere Exkursionen vorgesehen. „Wenn es im Ort jemanden gibt, der schon etwas gemacht hat für seine private Energiewende, dann wollen wir uns das zusammen angucken“, sagt Theis. Beispielsweise ist ein Besuch bei einem Bestattungsunternehmen geplant, das daran arbeitet, den Stromverbrauch mit erneuerbaren Energien zu decken. In anderen Stadtteilen geht es eher um Aktionen, die auf den Kampf gegen das CO2, das bereits in der Luft ist, abzielen: Hier sollen während der Klimakonferenz gemeinsame Baumpflanzaktionen stattfinden. Und auf der Hohen Wurzel soll bei einer Exkursion erklärt werden, was der Klimawandel für den heimischen Wald bedeutet.
Einige Programmpunkte gebe es schon, erklären Theis und sein Mitstreiter Peter Wolf. Trotzdem suche die Akte noch weiter nach Privatpersonen in allen Stadtteilen, die etwa Fotovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Brauchwasseranlagen haben und bereit wären, diese bei Hausbesuchen anderen Menschen aus dem Stadtteil vorzustellen. „Unsere Hoffnung ist, dass sich dadurch auch nachbarschaftliche Netzwerke bilden, in denen sich die Menschen über ihre Erfahrungen austauschen können“, sagt Wolf. Der Idealfall sei natürlich, dass ein Nachbar dem anderen gleich bei der Montage helfen könne. „Aber auch wenn man sich Tipps geben kann, welche gezielten Fragen man dem Handwerker stellen sollte, hilft das schon“, sagt Wolf.
Info-Abende sollen praktische Tipps geben
Abgeschlossen werden soll der Tag im jeweiligen Stadtteil mit Vorträgen und Gesprächsrunden zu bestimmten Schwerpunktthemen. Hier soll es laut Akte um praktische Themen gehen, wie Energiespartipps oder plastikfrei zu leben, aber auch um Online-Tools wie das Solarkataster. Zumindest an einigen Tagen sind außerdem parallele Abendveranstaltungen geplant, die dann in Hahn stattfinden sollen. Dabei soll eher der gesellschaftliche Überbau beim Blick auf den Klimawandel im Mittelpunkt stehen: Etwa, wie Klimaschutz und globale Gerechtigkeit zusammenhängen, aber auch welche Auswirkung die Energiewende auf die Sicherung des Friedens haben kann. Zudem seien Live-Videoschalten zu Teilnehmern der „großen“ Klimakonferenz geplant, sagt Theis. Hier liefen Gespräche und man habe bereits positive Rückmeldungen bekommen.
Das genaue Programm für die Taunussteiner Klimakonferenz soll nun in den kommenden Wochen final ausgearbeitet werden. Zudem hoffen die Organisatoren, dass steigende Corona-Infektionszahlen im Herbst dem Ganzen keinen Strich durch die Rechnung machen. „Wir haben die Hoffnung, dass wir in den Ortsteilen vieles im Freien machen können und bei Hausbesichtigungen in kleinen Gruppen und mit Maske unterwegs sind“, sagt Theis. Und bei den Vorträgen am Abend sei ohnehin geplant, dass diese auch gestreamt werden. „Wir planen so, dass es irgendwie geht, auch wenn es eben nur online geht.“
Bericht im Wies­ba­de­ner Kurier am 22.07.2022

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