Taunussteiner Energiewende

AKTE - ArbeitsKreis Taunussteiner Energiewende

Online-Mahn­wa­che Gedenk­tag Tscher­no­byl Reaktorkatastrophe

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Wie­der ist Jah­res­tag zum Geden­ken an die Opfer der #Reak­tor­ka­ta­stro­phe von #Tscher­no­byl 1986 und die noch immer nicht gebann­ten Gefah­ren. Nur dies­mal ist alles anders wegen Covid-19. #Wirblei­ben­zu­hau­se und ver­an­stal­ten eine Online Mahn­wa­che. Ledig­lich 2 Leu­te wer­den stell­ver­tre­tend im Live­stream auf der Mahn­wa­che am Dr.-Peter-Nikolausplatz ste­hen. Wir laden Euch ein, Euren indi­vi­du­el­len Bei­trag dazu als Foto oder Video in unse­rer Face­book­grup­pe bei­zu­steu­ern:
- Fah­nen raus­hän­gen,
- Pla­ka­te und Trans­pa­ren­te ins Fens­ter hän­gen,
- ein Foto davon machen
- Kom­men­ta­re und Stel­lung­nah­men schrei­ben und zusen­den
- der Krea­ti­vi­tät und Fan­ta­sie sind kei­ne Gren­zen gesetzt. 

Hier noch ein paar Gedan­ken zu die­sem Tag von unse­rem Alt-Anti-AKW-Akti­vis­ten Jens: 

Covid-19 und Cher­no­byl? Bei­des beginnt mit C. Was sonst? Wie ganz vie­le Ver­ei­ne und poli­ti­sche Grup­pen steht der Akti­ons­Kreis Tau­nus­stei­ner Ener­gie­wen­de (AKTE) vor dem Dilem­ma, einer­seits unser Anlie­gen ins öffent­li­che Bewusst­sein zu tra­gen und ande­rer­seits natür­lich unser Mög­lichs­tes zu tun, die SARS-Cov‑2 Pan­de­mie ein­zu­däm­men. Wie lösen wir die­ses Dilem­ma? Aktu­ell könn­te die Vor­sicht gebie­ten, jeg­li­che poli­ti­sche Arbeit aus der rea­len Öffent­lich­keit in die vir­tu­el­le Welt zu ver­la­gern. Wenn wegen SARS-Cov‑2 die Anti-AKW-Bewe­gung kei­nen Pro­test mehr auf der rea­len Stra­ße orga­ni­sie­ren darf, wäre es nur fair, dass dann auch die AKW her­un­ter­ge­fah­ren wer­den und nur nur noch als Simu­la­tio­nen im Rech­ner wei­ter­lau­fen. Ganz kon­kret und akut stellt sich die­ser Kon­flikt anhand der im Som­mer anste­hen­den jähr­li­chen Revi­sio­nen der AKWs. An die­ser jähr­li­chen gro­ßen Inspek­ti­on” sind rund 1500 zusätz­li­che Tech­ni­ker und Hilfs­kräf­te von Spe­zi­al­fir­men aus dem In- und Aus­land betei­ligt. De fak­to ist die Revi­si­on damit eine Groß­ver­an­stal­tung, die gegen etli­che Regeln ver­stößt, die gegen die SARS-Cov‑2 Aus­brei­tung erlas­sen wur­den: – erheb­lich mehr als 2 Per­so­nen kom­men zusam­men – über­re­gio­na­le Rei­se­tä­tig­keit – Über­nach­tun­gen in Hotels und Gast­stät­ten, Besu­che von Restau­rants und Kan­ti­nen Die AKW-Betrei­ber könn­ten die Revi­sio­nen damit begrün­den, dass die Strom­ver­sor­gung sys­tem­re­le­vant ist. Die Strom­ver­sor­gung als gan­zes ist sicher sys­tem­re­le­vant. Die AKWs sind es aber nicht. Denn nach der mehr­fa­chen Reak­tor­ha­va­rie von Fuku­shi­ma wur­den 2011 sofort alle AKWs in Deutsch­land abge­schal­tet. Die Strom­ver­sor­gung hat den­noch ein­wand­frei funk­tio­niert. Damals war der Anteil der AKW am Strom­mix in Deutsch­land sogar erheb­lich grö­ßer als heu­te. Wenn die AKW Betrei­ber jetzt die Revi­sio­nen durch­füh­ren (wol­len), geht es dabei ganz schlicht ums Geld-Ver­die­nen. Dafür neh­men sie bil­li­gend in Kauf, dass die­se Groß­ver­an­stal­tun­gen mit Men­schen von nah und fern zu wei­te­ren SARS-Cov‑2 Infek­tio­nen und damit unterm Strich auch zu wei­te­ren Todes­fäl­len füh­ren wer­den. War­um wun­dert mich das über­haupt nicht? Wenn ich ans Frei­mes­sen von Abbruch­ma­te­ri­al der alten AKW, an die Leuk­ämie-Clus­ter um AKWs im Nor­mal­be­trieb, an die offe­ne Fra­ge des End­la­gers, an den Uran­ab­bau mit Frei­set­zung ton­nen­wei­se radio­ak­ti­ver und toxi­scher Stäu­be den­ke, ist ohne­hin offen­sicht­lich, dass die Atom-Indus­trie für den Pro­fit über Lei­chen geht ohne mit der Wim­per zu zucken! Nun zu uns: In den letz­ten Jah­ren haben wir zu den Jah­res­ta­gen jeweils mit rund 15 – 20 Per­so­nen auf dem Niko­laus-Platz der Kata­stro­phen von Fuku­shi­ma und Tscher­no­byl gedacht. Das sind schon mal knapp einen Fak­tor 100 weni­ger Teil­neh­mer als an einer Revi­si­on im AKW. Zudem kom­men die Teil­neh­mer unse­rer Mahn­wa­chen alle aus einem Umkreis von höchs­ten 15 km. Vie­len von ihnen tref­fen sich ohn­hin im All­tag immer wie­der auf der Stra­ße oder beim Ein­kau­fen. Daher tra­gen unse­re Mahn­wa­chen kaum zur einer weit­räu­mi­gen Ver­tei­lung der Infek­tio­nen bei. Nun soll ich mir ernst­haft anhö­ren, eine Mahn­wa­che mit 15 – 20 Per­so­nen aus der ganz nahen Umge­bung wäre ver­ant­wor­tungs­los und in Coro­na-Zei­ten ein fal­sches öffent­li­ches Signal, wenn gleich­zei­tig in den AKW die Revi­sio­nen statt­fin­den, und dafür 1500 Per­so­nen von nah und fern zusam­men­kom­men. Und das nur, damit wir wei­ter­hin mit dem Risi­ko eines Super­GAU beglückt wer­den? Des­halb for­dern wir: Kei­ne Revi­sio­nen wäh­rend der SARS-Cov‑2 Beschrän­kun­gen! Kein AKW-Betrieb ohne Revisionen! 

Bes­te Grü­ße, Jens