Taunussteiner Energiewende

AKTE - ArbeitsKreis Taunussteiner Energiewende

Joa­chim Rei­mann, Bür­ger­meis­ter­kan­di­dat (CDU) im Interview

Joachim Reimann

Die obers­te Auf­ga­be für Joa­chim Rei­mann ist es, die Men­schen mit­ein­an­der zu ver­bin­den. Dazu gehört es, fair, gut und mensch­lich mit­ein­an­der umzu­ge­hen. Das Zwei­te ist Nach­hal­tig­keit im umfas­sen­den Sin­ne, und das beinhal­tet auch die Finan­zen, die nicht unend­lich zur Ver­fü­gung ste­hen. Die drit­te Auf­ga­be ist es, die Arbeit in der Ver­wal­tung wie­der attrak­tiv zu machen, um gute und qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter für die­se Auf­ga­ben zu gewinnen.

Beim Ver­kehr muss vie­les neu gedacht werden

Emil ist ein Erfolgs­mo­dell, das noch aus­ge­baut wer­den soll­te. Auch die Reak­ti­vie­rung der Aar­tal­bahn ist ein zen­tra­ler Bestand­teil der Ver­kehrs­po­li­tik. Gleich­zei­tig muss man den Bus­ver­kehr im Auge behal­ten. Die Park & Ride-Ange­bo­te soll­ten aus­ge­baut wer­den, z.B. am ehe­ma­li­gen Ver­kehrs­übungs­ge­län­de in Bleidenstadt.

In den Ver­kehrs­plä­nen soll­te der Fahr­rad­ver­kehr schwer­punkt­mä­ßig berück­sich­tigt wer­den. Man kann vie­le Maß­nah­men durch­füh­ren, die nicht viel Geld kos­ten und schnell umsetz­bar sind. Zwin­gend wären auch eine oder zwei Rad­schnell­we­ge nach Wies­ba­den. Jah­re­lang hat man Fahr­rad­fah­ren nur unter Frei­zeit­ge­sichts­punk­ten betrach­tet. Heu­te muss man auch den All­tags­ver­kehr im Blick haben. Hier muss vie­les neu gedacht werden.

Hans-Werner Greß

Die kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung ist ein zukünf­ti­ges Topthema

Der bis­he­ri­ge Flä­chen­ver­brauch kann nicht unend­lich so wei­ter gehen, doch es gibt wei­te­ren Bedarf für Woh­nen und Gewer­be, der nicht nur durch Ver­dich­tung gedeckt wer­den kann. Das expan­si­ve Stre­ben stößt in Tau­nus­stein aber ohne­hin irgend­wann an sei­ne Grenzen.

Laut Rei­mann wird das Kli­ma­schutz­kon­zept der Stadt Tau­nus­stein aus dem Jahr 2013 aktu­ell fort­ge­schrie­ben. Der ers­te Ent­wurf soll­te noch 2023 vor­lie­gen. Ent­schei­dend ist aber die Umset­zung der Maß­nah­men. Die kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung ist dabei eines der Top­the­men mit hoher Priorität. 

Beim Erd­gas müs­sen die lau­fen­den Bezugs­ver­trä­ge für die kom­mu­na­len Gebäu­de ein­ge­hal­ten wer­den. Lang­fris­tig soll­te aber geprüft wer­den, wel­che Alter­na­ti­ven zu Erd­gas es nach Ablauf der Ver­trä­ge geben könnte. 

Die Ein­satz­mög­lich­kei­ten für PV soll­ten auf allen kom­mu­na­len Gebäu­den geprüft wer­den. Wich­tig sind auch PV-Frei­flä­chen­an­la­gen sowie die Solar­ther­mie, letz­te­re ins­be­son­de­re in Ver­bin­dung mit einem Wärmespeicher.

Die Wind­ener­gie wird ein The­ma im neu­en Klimaschutzkonzept

Es gibt laut Rei­mann in Tau­nus­stein eine poli­ti­sche Hal­tung, wonach man die vor­han­de­nen Wind-Vor­rang­flä­chen nicht ent­wi­ckeln möch­te. Als Argu­men­te gegen die Wind­ener­gie wir der Ein­griff in den Wald und die Land­schaft sowie der Gewäs­ser­schutz vor­ge­bracht. Gleich­wohl muss man zur Kennt­nis neh­men, was man hin­sicht­lich der Ener­gie­ver­sor­gung mit Wind­ener­gie in Tau­nus­stein errei­chen könn­te. Daher wird über die Fra­ge der Wind­ener­gie ohne­hin im Rah­men des Kli­ma­schutz­kon­zep­tes gespro­chen wer­den müssen.

Beim Wald steht nicht mehr die wirt­schaft­li­che Nut­zung im Vordergrund

AkTE Team im Interview mit Joachim Reimann am 23.07.2023

Mit dem Kon­zept Bür­ger­wald will man die Funk­tio­nen, die der Wald ja schon immer hat­te, neu gewich­ten, so dass nicht mehr die rein wirt­schaft­li­che Nut­zung im Vor­der­grund steht, son­dern dass auch Kli­ma­schutz, Natur­schutz und Erho­lung eine grö­ße­re Bedeu­tung gewinnen.

Bei der Was­ser­ver­sor­gung haben wir uns bis­her nur dem Trink­was­ser gewid­met. In Zukunft müs­sen wir uns auch über­le­gen, wie wir das Brauch­was­ser bes­ser nut­zen kön­nen. Für die Bewäl­ti­gung zuneh­men­der Extrem­wet­ter­er­eig­nis­se brau­chen wir mehr Reten­ti­ons­flä­chen und Trenn­sys­te­me. Ein pro­gres­si­ves Tarif­sys­tem ist beden­kens­wert, ist aber nach dem hes­si­schen Abga­be­recht nicht möglich. 

    • Was sind aus Deiner/​Ihrer Sicht die 3 wich­tigs­ten Auf­ga­ben für eine Bür­ger­meis­te­rin /​einen Bür­ger­meis­ter in Tau­nus­stein in den kom­men­den Jahren?
    • Stich­wort Ver­kehr: was kann und soll­te in Tau­nus­stein beim Ver­kehr ver­bes­sert wer­den? Wel­che Zie­le ver­folgst Du /​ver­fol­gen Sie und wel­che Maß­nah­men soll­ten kurz- und mit­tel­fris­tig umge­setzt wer­den? Was soll bei der För­de­rung des Rad­ver­kehrs getan wer­den und wie soll die ÖPNV-Ver­sor­gung kon­kret ver­bes­sert werden?
    • Stich­wort Bau­en: Wie soll sich Dei­ner /​Ihrer Ansicht nach Tau­nus­stein wei­ter­ent­wi­ckeln? Wel­che Bau­vor­ha­ben soll­ten ange­packt und wel­che unter­las­sen wer­den? Wel­che Vor­ga­ben kann und soll­te die Stadt zur Begren­zung des Flä­chen­ver­brauchs machen?
    • Stich­wort Kli­ma­schutz: Was kann und soll­te Tau­nus­stein in den nächs­ten Jah­ren beim Kli­ma­schutz tun? Wirst Du /​wer­den Sie dafür sor­gen, dass ver­bind­li­che Kli­ma­schutz­zie­le für Tau­nus­stein fest­ge­schrie­ben wer­den? Wenn ja, wel­che sol­len dies sein? Und wel­che kon­kre­ten Maß­nah­men zur Errei­chung der Zie­le sol­len erfolgen?
    • Stich­wort Ener­gie: Was wird Tau­nus­stein in den nächs­ten Jah­ren bei den The­men Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Erneu­er­ba­re Ener­gien tun?
    • Stadt­ent­wick­lung: Wer­den bei zukünf­ti­gen Bauvorhaben/​B‑Plänen Vor­ga­ben bezüg­lich des Ener­gie­ver­brauchs und der Ener­gie­ge­win­nung gemacht, die über den gesetz­li­chen Min­dest­stan­dard hinausgehen?
    • Erd­gas: Wird es bei kom­mu­na­len Ein­rich­tun­gen eine Umstel­lung von Erd­gas auf erneu­er­ba­re Ener­gie­trä­ger geben?
    • Solar­ener­gie: Wel­che Zie­le hast Du /​haben Sie bezüg­lich der Nut­zung der Solar­ener­gie in Tau­nus­stein? Wel­che kon­kre­ten Maß­nah­men, im Bereich kom­mu­na­ler sowie pri­va­ter Gebäu­de sind hier durchzuführen?
    • Wind­ener­gie: Wie stehst Du /​ste­hen Sie zur Nut­zung der Wind­ener­gie in Taunusstein?
      Wirst Du /​Wer­den Sie die Errich­tung von Wind­kraft­an­la­gen auf den bereits aus­ge­wie­se­nen Vor­rang­ge­bie­ten in Tau­nus­stein vor­an­trei­ben, oder dies, in Fort­set­zung der aktu­el­len Pra­xis der Stadt Tau­nus­stein, wei­ter blockieren?
      Wirst Du Dich /​Wer­den Sie sich dafür ein­set­zen, dass die Kla­ge der Stadt Tau­nus­stein gegen den Wind­park der ESWE auf der hohen Wur­zel zurück­ge­zo­gen wird?
      Was wirst Du /​wer­den Sie tun, um die ver­gif­te­te Atmo­sphä­re bezüg­lich der Wind­ener­gie in Tau­nus­stein zu ent­span­nen und wie­der zu einer sach­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung zu kom­men? Wie stehst Du /​ste­hen Sie zu einem Bür­ger­ent­scheid bezüg­lich der Windenergie?
    • Stich­wort Stadt­wald: Wel­che Zie­le hast Du /​haben Sie für die zukünf­ti­ge Bewirt­schaf­tung des Kom­mu­nal­wal­des? Nach wel­chen öko­lo­gi­schen und öko­no­mi­schen Vor­ga­ben soll­te sich die Nut­zung und Bewirt­schaf­tung des Wal­des orientieren?
    • Was­ser /​Trinkwasser – Nie­der­schlä­ge: Wie wird aus Dei­ner /​Ihrer Sicht in Zukunft damit umzu­ge­hen sein?

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  • 00:00 Einleitung 
  • 04:04 Verkehr 
  • 05:50 Aartalbahn 
  • 08:34 Rad­ver­kehr, Fahrradwege 
  • 11:04 Bau­ge­bie­te, Bauen 
  • 16:13 Kli­ma­schutz, Klimaschutzkonzept 
  • 20:26 Ener­gie, Energiewende 
  • 24:29 Kom­mu­na­le Wärmeplanung 
  • 30:22 Solarenergie 
  • 36:57 Windenergie 
  • 44:46 Stadt­wald – Bürgerwald 
  • 48:30 Was­ser­ver­sor­gung ‑Nie­der­schlä­ge

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