Erfahrungsbericht 1. Wiesbadener Klimaschutz-Quartier „Alt-Biebrich“ (mit 1.150 Gebäuden und 6.385 Haushalten).
Die Veranstaltung Klima-Lunch fand am 20.09.14 in WI-Biebrich statt und wurde von Arno Großmann eröffnet. Bürger/Innen waren eingeladen, ihre Anregungen und Vorstellungen frühzeitig einzubringen und sich zu beteiligen. Wie wird Bürgerbeteiligung beim Klimaschutz umgesetzt ?
Besonderen Wert legte man bei dieser Form der Beteiligung auf einen interkulturellen Ansatz: die Präsentation und das Essen gab es in türkisch und in griechisch. Die zentralen Themen waren: Gebäudesanierung (Was könnten Hauseigentümer für den Klimaschutz tun und wer könnte ihnen helfen ?), Mobilität (Wann würden Bürger/Innen mehr Busse und Fahrrädern nutzen, um weniger CO2 zu produzieren ?), Alltagsleben und Konsum (Wie sieht ein belebter Ortskern mit Geschäften, Ärzten, Treffpunkt aus und was hat das mit dem Klimaschutz zu tun ?) sowie Information und Kommunikation (Wie können die Bürger/Innen für die Klimaschutzziele begeistert werden und wie kann die Politik mit diesen Themen die betroffenen Bürger/Innen erreichen ?). Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte der Präsentation. Die Anregungen der Bürger/Innen sollen anschließend in das Konzept einfließen.
Vergeblich suchte man hier nach den „Windkraftgegnern“, die sich immer wieder darüber beschweren, dass sie nicht „gehört“ und „beteiligt“ werden. Hier hätten sie die Möglichkeit gut nutzen können, um aufzuzeigen wie ihre Lösungen für unsere Energiezukunft aussehen. Dann hätte ein Dialog hierzu mit der örtlichen Politik stattfinden können. Und dann wäre eine demokratische Bürgerbeteiligung auch für die Wut-Bürger möglich gewesen. Hätte – würde – könnte: Diese Chance ist leider wieder vertan. Nur nein sagen ist auch keine Lösung. Es scheint, als ob die Energiewende-Gegner ihre Aktivitäten nur auf „Unterschriften sammeln“ reduzieren.
Mehr Bürgerbeteiligung ist eine sehr gute Chance, sich zu engagieren und somit unseren breiten gesellschaftlichen Konsens für mehr Klimaschutz und die Energiewende zu unterstützen.
Autorin: Marianne Häußer