„Ökologie und Ökonomie zusammen bringen den Erfolg“ sagte Toni Christ, Bürgermeister der Gemeinde Kastellaun-Mastershausen. Am 13.9.2013 erklärte er in einem eindrucksvollen Vortrag im voll besetzten Saal des Bürgerhauses „Taunus“ in Taunusstein-Hahn, wie er seinen Ort auf Erneuerbare Energien umgestellt hat. Gleichzeitig füllte er so die Gemeindekasse zugunsten vieler Gemeinwohl-Projekte.
Gespannt saßen die Besucher im voll besetzten Saal, als Bürgermeister Toni Christ eindrucksvoll von seinen Erfahrungen mit der Energiewende berichtete. Seine Gemeinde Kastellaun-Mastershausen investierte in den dezentralen Ausbau Erneuerbarer Energien und realisierte so viele Projekte zum Nutzen der Bürger. Gerade in Zeiten überschuldeter Kommunen und leerer Kassen für soziale Einrichtungen ein interessantes Beispiel für zukunftsweisende Investitionen.
Die Energiewende schafft für Gemeinden neue finanzielle Spielräume für Investitionen in die Zukunft
Gespannt saßen die Besucher im voll besetzten Saal, als Bürgermeister Toni Christ eindrucksvoll von seinen Erfahrungen mit der Energiewende berichtete. Seine Gemeinde Kastellaun-Mastershausen investierte in den dezentralen Ausbau Erneuerbarer Energien und realisierte so viele Projekte zum Nutzen der Bürger. Gerade in Zeiten überschuldeter Kommunen und leerer Kassen für soziale Einrichtungen ein interessantes Beispiel für zukunftsweisende Investitionen.
14 Windkraftanlagen und eine große Photovoltaikanlage sind die Quellen des Wohlstandes, von dem Toni Christ berichtet. Diese Anlagen versorgen nicht nur die Gemeinde vollständig mit Strom, die Investitionssumme von 64 Millionen Euro kommt auch den Handwerkern und beteiligten Unternehmen in der Region zugute.
Mastershausen hat 1.100 Einwohner und ist mittlerweile schuldenfrei. Dank der Einnahmen von jährlich etwa 450.000 Euro allein aus Pachteinnahmen und Gewerbesteuern für die Stromerzeugungsanlagen konnte sich die Gemeinde in den letzten Jahren den Aufbau einer hervorragenden Infrastruktur leisten.
Momentan wird durch diese Einnahmen auch der Aufbau einer eigenen Wärmeversorgung durch ein lokales Fernwärmenetz mitfinanziert, so dass Mastershausen in Zukunft auch von ausländischen Brennstofflieferanten und steigenden Brennstoffpreisen unabhängig wird. So werden zusätzlich 900.000 Liter Heizöl eingespart und durch Holzhackschnitzel und Stroh ersetzt. Das verhindert nicht nur riesige Mengen an klimaschädlichen Gasen, sondern betrifft mit der Wärmeversorgung einen anderen wesentlichen Bereich, der zum Gelingen der Energiewende in unseren Ländern und Gemeinden beiträgt. Dreiviertel der Einwohner beteiligen sich an den beiden Fernwärmeanlagen, die den Menschen einen langfristig günstigen Wärmepreis von 5 – 6 Cent pro Kilowattstunde sichern, nahezu die Hälfte des weiter steigenden Heizölpreises von heute schon circa 10 Cent pro Kilowattstunde.
Betreutes Wohnen
Der finanzielle Segen der Einnahmen ermöglicht viele soziale Projekte. Nahezu fertiggestellt ist der Umbau einer alten Schule in eine Einrichtung zum betreuten Wohnen für 24 Personen. Angeschlossen daran ist der Neubau eines Begegnungscafes und fünf Tagesbetreuungsplätze für Demenzkranke.
Investitionen in nachfolgende Generationen
Die Gesichter der Vortragsbesucher bekamen einen immer schwärmerischeren Ausdruck, während Bürgermeister Christ weitere Errungenschaften aufzählte:
Statt sich auch um die Abwanderung der Bevölkerung in die großen Städte sorgen zu müssen, kann in Mastershausen in die kommenden Generationen großzügig investiert werden. Eine neu gebaute Grundschule ist sogar in der Lage, auch Kinder der Nachbargemeinden aufzunehmen. Ein neuer Kindergarten und Kinderhort stellt den Anspruch auf Kinderbetreuung vollständig sicher. Und ein besonderes Highlight ist ein Begrüßungsgeld von 1.000,- Euro für jedes neu geborene Kind. Dieses Begrüßungsgeld zusammen mit einem einmaligen Zuschuss von 10.000,- Euro für den Kauf und die Renovierung eines bestehenden Hauses und einem Zinszuschuss von 1.000,- Euro jährlich für die Dauer von fünf Jahren bringt viele junge Familien zu dem Entschluss, in Mastershausen zu bleiben oder sich dort niederzulassen.
Ein ganztägiges Rufbussystems sorgt in Mastershausen für eine gute Anbindung der Bürger an die umliegenden Gemeinden. Das Vereinsleben der Gemeinde kann ebenfalls großzügig unterstützt und auch die Kinderspielplätze können umfangreich ausgestattet und problemlos unterhalten werden, ebenso wie eine modern eingerichtete öffentliche Bücherei. Auch die Renovierung der Kirche und die Erneuerung der Straßen konnte von der Gemeinde Masterhausen dank ihrer Einnahmen problemlos geschultert werden, ohne zum Beispiel Straßenanwohner an den Kosten beteiligen zu müssen.
Unterstützung sogar für Nachbargemeinden
Zusätzlich zur Förderung des eigenen Gemeinwohls unterstützt Masterhausen großzügig die Nachbargemeinden. Sowohl der regionale Ausbau des Breitbandnetzes auf 50.000 kbit, die Rettung einer Burgruine in der Nachbargemeinde und die Mitfinanzierung einer Hängebrücke zum Ausbau des Wanderwegenetzes sind Beispiele für Investitionen, die Bürgermeister Christ auch als Hilfe für andere Gemeinden tätigen konnte, seit er die lokale Energiewende in seiner Gemeinde umgesetzt hat.
Auch nach dem Ende des Vortrages gab es noch ausgiebige Diskussionen mit Bürgermeister Christ und unter den Besuchern, in denen viele Nachfragen und Ideen aus dieser inspirierenden Veranstaltung ausgetauscht wurden. Das Fazit für die Besucher und die Veranstalter war sehr positiv, so dass weitere Veranstaltungen dieser Art in Aussicht gestellt werden konnten.