Taunussteiner Energiewende

AKTE - ArbeitsKreis Taunussteiner Energiewende

Björn Eichen­au­er, Bür­ger­meis­ter­kan­di­dat (Die Grü­nen) im Interview

Björn-Eichenauer

Für Björn Eichen­au­er sind die wich­tigs­ten Auf­ga­ben eines Bür­ger­meis­ters in den kom­men­den Jah­ren die The­men Digi­ta­li­sie­rung und Ver­kehr sowie die umwelt­po­li­ti­schen Maßnahmen.

Die Digi­ta­li­sie­rung soll­te es der Ver­wal­tung ermög­li­chen ein Ange­bot zu schaf­fen, so dass die Bür­ger nicht für alles ins Rat­haus kom­men müssen.

Der Ver­kehr ist gera­de in den Stoß­zei­ten wäh­rend des Berufs­ver­kehrs pro­ble­ma­tisch. Wir brau­chen mehr Bus­se mit bes­se­rer Tak­tung sowie die Aar­tal­bahn. Ein gutes Rad­we­ge­netz könn­te dazu bei­tra­gen, den PKW-Ver­kehr im Innen­be­reich der Stadt zu reduzieren.

Beim The­ma Bau­en soll­te zunächst die Ver­dich­tung im Innen­be­reich so weit wie mög­lich vor­an­ge­trie­ben wer­den. Bei Bebau­ungs­plä­nen soll­te ver­stärkt auf öko­lo­gi­sche The­men geach­tet wer­den. Dazu gehö­ren z.B. begrün­te Dächer, Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser mit gerin­gem Strom‑, Wär­me- und Was­ser­be­darf. Zum Bau­ge­biet Hahn-Süd sagt Björn Eichen­au­er: Das brau­che ich nicht. Ich sehe auch nicht, dass das kommt.“

Kli­ma­schutz­kon­zept: so ziem­lich nichts davon umgesetzt

Zum Kli­ma­schutz­kon­zept der Stadt Tau­nus­stein bemerkt er, dass die­ses nicht nur seit 2013 nicht mehr über­ar­bei­tet wor­den ist, son­dern dass auch so ziem­lich nichts davon umge­setzt“ wur­de. Wenn die Stadt heu­te ein neu­es Kli­ma­schutz­kon­zept erar­bei­tet, dann soll­te sie sich kon­kre­te Zie­le set­zen, z.B. eine CO2-Ein­spa­rung von 50% bis 60% bis 2035. Das sei mög­lich, wenn wir alle gemein­sam an einem Strang ziehen“.

Beim The­ma Ener­gie soll­te die Stadt als gutes Bei­spiel vor­an­ge­hen und alle städ­ti­schen Flä­chen mit Solar­an­la­gen aus­stat­ten. Es soll­te geprüft wer­den, wel­che Haus­halts­mit­tel für die Pla­nung sol­cher Anla­gen ver­füg­bar gemacht wer­den kön­nen. Zudem soll­ten die Bür­ger infor­miert wer­den, wie man güns­tig zur eige­nen PV-Anla­ge kom­men kann.

Hans-Werner Greß

Die Stadt muss die Bür­ger infor­mie­ren und mitnehmen 

Bei der Wär­me­pla­nung soll­te die Kom­mu­ne die Bür­ger mit­neh­men. Es soll­te eine Stel­le geben, bei der sich die Bür­ger infor­mie­ren kön­nen, wenn sie eine neue Hei­zung ein­bau­en möchten.

Bei der Umstel­lung kom­mu­na­ler Gebäu­de von Erd­gas auf ande­re Ener­gie­trä­ger wie z.B. Wär­me­pum­pen oder Block­heiz­kraft­wer­ke könn­te geprüft wer­den, ob auch ande­re, pri­va­te Gebäu­de ange­schlos­sen wer­den können.

Viel Über­zeu­gungs­ar­beit muss beim The­ma Wind­kraft geleis­tet wer­den. Dazu gehört es auch deut­lich zu machen, dass Wind­kraft­an­la­gen neue Ein­nah­me­mög­lich­kei­ten für die Stadt und für die Bür­ger schaf­fen. Die Blo­cka­de­hal­tung des Tau­nus­stei­ner Magis­trats zur Wind­ener­gie wür­de es mit ihm zukünf­tig nicht mehr geben. Er geht davon aus, dass die Vor­rang­flä­chen frü­her oder spä­ter bebaut wer­den müs­sen, und dann ist es bes­ser, wenn die Stadt damit Geld ver­dient, statt andere. 

Tau­nus­stein braucht ein Klimaschutzmanagement

Um den Kli­ma­schutz in Tau­nus­stein vor­an­zu­brin­gen, soll­te die Stel­le eines Kli­ma­schutz­ma­na­gers bzw. einer Kli­ma­schutz­ma­na­ge­rin ein­ge­rich­tet werden.

Der Wald hat vie­le Jah­re Geld in die Kas­sen der Stadt gespült. Das wird in der nächs­ten Zeit nicht mehr mög­lich sein. Es macht Sinn, dass die Stadt die Bewirt­schaf­tung des Wal­des selbst in die Hand nimmt.

Lei­der funk­tio­niert die gute Idee der Was­ser­am­pel in der Pra­xis nicht immer opti­mal. Man soll­te zunächst an die Eigen­ver­ant­wor­tung der Bür­ger appel­lie­ren. Nur wenn dies nicht zum Ziel führt, könn­te man über eine Sank­tio­nie­rung nach­den­ken. Zur Hand­ha­bung von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen soll­ten wei­te­re Reten­ti­ons­flä­chen geschaf­fen werden. 

Björn Eichen­au­er ruft alle Bür­ger auf zur Wahl zu gehen, und ihr demo­kra­ti­sches Recht wahrzunehmen.

    • Was sind aus Deiner/​Ihrer Sicht die 3 wich­tigs­ten Auf­ga­ben für eine Bür­ger­meis­te­rin /​einen Bür­ger­meis­ter in Tau­nus­stein in den kom­men­den Jahren?
    • Stich­wort Ver­kehr: was kann und soll­te in Tau­nus­stein beim Ver­kehr ver­bes­sert wer­den? Wel­che Zie­le ver­folgst Du /​ver­fol­gen Sie und wel­che Maß­nah­men soll­ten kurz- und mit­tel­fris­tig umge­setzt wer­den? Was soll bei der För­de­rung des Rad­ver­kehrs getan wer­den und wie soll die ÖPNV-Ver­sor­gung kon­kret ver­bes­sert werden?
    • Stich­wort Bau­en: Wie soll sich Dei­ner /​Ihrer Ansicht nach Tau­nus­stein wei­ter­ent­wi­ckeln? Wel­che Bau­vor­ha­ben soll­ten ange­packt und wel­che unter­las­sen wer­den? Wel­che Vor­ga­ben kann und soll­te die Stadt zur Begren­zung des Flä­chen­ver­brauchs machen?
    • Stich­wort Kli­ma­schutz: Was kann und soll­te Tau­nus­stein in den nächs­ten Jah­ren beim Kli­ma­schutz tun? Wirst Du /​wer­den Sie dafür sor­gen, dass ver­bind­li­che Kli­ma­schutz­zie­le für Tau­nus­stein fest­ge­schrie­ben wer­den? Wenn ja, wel­che sol­len dies sein? Und wel­che kon­kre­ten Maß­nah­men zur Errei­chung der Zie­le sol­len erfolgen?
    • Stich­wort Ener­gie: Was wird Tau­nus­stein in den nächs­ten Jah­ren bei den The­men Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Erneu­er­ba­re Ener­gien tun?
    • Stadt­ent­wick­lung: Wer­den bei zukünf­ti­gen Bauvorhaben/​B‑Plänen Vor­ga­ben bezüg­lich des Ener­gie­ver­brauchs und der Ener­gie­ge­win­nung gemacht, die über den gesetz­li­chen Min­dest­stan­dard hinausgehen?
    • Erd­gas: Wird es bei kom­mu­na­len Ein­rich­tun­gen eine Umstel­lung von Erd­gas auf erneu­er­ba­re Ener­gie­trä­ger geben?
    • Solar­ener­gie: Wel­che Zie­le hast Du /​haben Sie bezüg­lich der Nut­zung der Solar­ener­gie in Tau­nus­stein? Wel­che kon­kre­ten Maß­nah­men, im Bereich kom­mu­na­ler sowie pri­va­ter Gebäu­de sind hier durchzuführen?
    • Wind­ener­gie: Wie stehst Du /​ste­hen Sie zur Nut­zung der Wind­ener­gie in Taunusstein?
      Wirst Du /​Wer­den Sie die Errich­tung von Wind­kraft­an­la­gen auf den bereits aus­ge­wie­se­nen Vor­rang­ge­bie­ten in Tau­nus­stein vor­an­trei­ben, oder dies, in Fort­set­zung der aktu­el­len Pra­xis der Stadt Tau­nus­stein, wei­ter blockieren?
      Wirst Du Dich /​Wer­den Sie sich dafür ein­set­zen, dass die Kla­ge der Stadt Tau­nus­stein gegen den Wind­park der ESWE auf der hohen Wur­zel zurück­ge­zo­gen wird?
      Was wirst Du /​wer­den Sie tun, um die ver­gif­te­te Atmo­sphä­re bezüg­lich der Wind­ener­gie in Tau­nus­stein zu ent­span­nen und wie­der zu einer sach­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung zu kom­men? Wie stehst Du /​ste­hen Sie zu einem Bür­ger­ent­scheid bezüg­lich der Windenergie?
    • Stich­wort Stadt­wald: Wel­che Zie­le hast Du /​haben Sie für die zukünf­ti­ge Bewirt­schaf­tung des Kom­mu­nal­wal­des? Nach wel­chen öko­lo­gi­schen und öko­no­mi­schen Vor­ga­ben soll­te sich die Nut­zung und Bewirt­schaf­tung des Wal­des orientieren?
    • Was­ser /​Trinkwasser – Nie­der­schlä­ge: Wie wird aus Dei­ner /​Ihrer Sicht in Zukunft damit umzu­ge­hen sein?

Sprin­ge direkt zu den ein­zel­nen Themen:

  • 00:00 Einleitung 
  • 01:42 Ver­kehr – ÖPNV 
  • 02:40 Radverkehr 
  • 03:44 Bau­en, Stadtentwicklung 
  • 06:28 Kli­ma­schutz – Klimaschutzkonzept 
  • 08:32 Ener­gie­ver­sor­gung – Energiewende 
  • 09:19 Windkraft 
  • 11:55 Wind­park Hohe Wurzel 
  • 12:12 Solarenergie 
  • 14:56 Kom­mu­na­le Wärmeplanung 
  • 18:04 Umstel­lung von Erd­gas auf erneu­er­ba­re Energien 
  • 19:00 Klimaschutzmanager*in
  • 20:50 Wald­be­wirt­schaf­tung – Bürgerwald 
  • 23:16 Was­ser­ver­sor­gung ‑Nie­der­schlä­ge

Alle Inter­views: